19. Spieltag: Rot-Weiß Erfurt - FC Energie Cottbus

Na gut . Hab doch nachgelesen. Und beschlossen:

Was mich beim Anblick der Fernsehbilder einwenig stutzig gemacht hat, war die Tatsache das der Schiedsrichter Herr Klemm bei dem vermeintlichen Ausgleich durch C. Euschen sofort auf Abseits entschieden hat. Der, wie im Forum bereits erwähnte, Schiedsrichter-Assistent an der Seitenlinie erst viel später die Fahne gehoben hat. Ich hatte den Eindruck, dass gar kein Gedanke daran verschwendet wurde ob der Schuss möglicherweise vom Gegner kam und somit hätte zählen können… Abseits, steht hier außer Frage! Ich habe mich nur gewundert, wie schnell Herr Klemm gegen uns entschieden hat. Sein Assi mutmaßlich nach Rücksprache (Headset) erst Sekunden später reagierte. Auf der anderen Seite verlässt er sich ausschließlich auf seinen Assistenten.
Das diese Vorgehensweise absolut legitim ist, keine Frage, aber hier erscheint es mir sehr oft das 50/50 Entscheidungen gegen uns und die Strafmaßauslegung eher pro Karte ausgelegt werden. Schaut man sich die Statistik an, könnte man denken, wir sind eine Kloppertruppe. Gar nicht auszumalen, was wäre wohl, bei der von uns vermissten und geforderten Zweikampfhärte!? Daher kann man schon den Eindruck erlangen, die „Gleichbehandlung“ gilt nicht unbedingt für jeden… oder vielleicht sind die Schiedsrichter besonders (über)motiviert ein Spiel von uns zu leiten, weil sie hier mehr im Fokus (Liveübertragung, Zuschauer,…) sind. Alles menschlich! Es wird nur zum Nachteil, wenn wir die 5. od. 10. gelbe Karte mit dazugehörigen Strafe erhalten. Wo andere, die möglicherweise für selbige Vergehen, ohne Strafen über die Saison kommen.

Gerade durch unsere „spielerische Überlegenheit“ könnte man eigentlich davon ausgehen, dass wir weniger zu strafwürdigen Fouls zurückgreifen. Warum gibt es diese Diskrepanz oder ist meine Wahrnehmung zu sehr durch die Vereins-Brille?!?

Meiner Wahrnehmung nach kassieren wir gelbe Karten vor allem für 2 Vergehen:
- Taktische Fouls, durch die wir Konter gegen unsere hoch stehende Abwehr unterbinden wollen,
- Meckern, wenn wir mit Entscheidungen von Schiris nicht zufrieden sind.
Letzteres sehe ich übrigens eng verbunden mit dem in den vergangenen Jahren zunehmenden Hang zur "Fallsucht" unserer Spieler. Wir versuchen schon arg oft, Freistöße zu schinden, egal ob vorn für günstige Positionen oder hinten in brenzligen Situationen. Beides lässt jedoch die Emotionen hochschaukeln (bei uns und den Gegnern). Da sitzen dann irgendwann auch bei Schiris die Karten lockerer.
Zumindest kommt mir diese Entwicklung bei uns so vor. Gut finde ich es nicht.

„Aber wir müssen langsam eine andere Haltung annehmen!“ Es gehe nicht mehr nur darum, in Räume zu kommen und gute Laufwege zu haben, sondern darum, das eigene Tor zu verteidigen, vorne Tore zu machen und das Spiel aufs Einfache herunterzubrechen. „Darum geht’s im Fußball.“

Thanks Jonas. Sag das mal deinem Coach.

https://www.lr-online.de/energie-cottbus/regionalliga-nordost-weckruf-fuer-energie-cottbus-von-abwehrchef-jonas-hildebrandt-72896453.html

Es wird doch immer betont dass der Spielerrat dem Hildebrandt doch angehört (?) in ständigem, engen Austausch mit Pele ist.
This contribution was last edited by Max_Mustermann on Jan 29, 2024 at 2:59 PM hours

Das wird sich in den nächsten Wochen zeigen.

Muss ja nicht immer heißen, dass alle einer Meinung sind. Unterstelle ich jetzt mal den total harmonischen, kooperativen Führungsstil und frage meine Spieler: "Wir haben die und die Ausfälle zu kompensieren und dadurch ergeben sich Aufstellungsprobleme. Wir könnten das aber in den Griff kriegen, wenn ihr auch Dreierkette spielen könnt." "Klar doch Coach, wir können alles!" "Gut, dann machen wir das ab morgen so. Oder hat noch jemand andere Meinungen?" "..."

Ich will niemals behaupten, dass der Mannschaft, den Führungsspielern irgendetwas aufgezwungen wird. Aber natürlich hat Pele als extrovertierter Emotionsmensch schon gewisse argumentative Vorteile jemanden von Ideen zu überzeugen und Glauben an sich selbst zu zünden. Was aber nicht immer aus eigenen Fähigkeiten heraus wachsen kann. So könnte das Feedback aus der Mannschaft durchaus positiv gewesen sein, es so zu machen. Man sich aber dabei überschätzt. Andere Cheftrainer mögen ihren Spielern nicht so ohne weiteres abkaufen, bestimmte Aufgaben erfüllen zu können. Sind vielleicht reservierter, skeptischer, brauchen mehr Eigenkontrolle. So tickt Pele ja nicht. Er bindet seine Männer mit ein und gibt ihnen Vertrauen, auch mal selbst eine Entscheidung zu treffen oder eine Einschätzung zu vertreten.

Wie es jetzt weiter geht ist quasi die Gretchenfrage. "Wie halten wir's mit unserer Entscheidung, Leute?" Zieht man es durch, wohl wissend, dass man noch ein paar Wochen oder Monate davon entfernt ist, sein Taktikziel zu erreichen, hat dann aber eine neue Qualitätsstufe erklommen? Oder bricht man ab und arbeitet weiter mit den Lücken, aber dem bekannten System und seinen eigenen Stärken? Daran wird sich auch die künftige Chemie in der Kabine entscheiden und aus der Ferne heraus kann ich keine guten Ratschläge geben. Ich wüsste vielleicht, was ich gerade vorschlagen würde. Aber ob die Stimmungslage tatsächlich so ist, ob die Fernanalyse tatsächlich trifft, ist höchst ungewiss.