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Der Kolumnenthread

Aug 28, 2008 - 8:12 PM hours
Der Kolumnenthread |#101
May 20, 2009 - 1:01 PM hours
DIE RITUALISIERTE SPIELTAGSKOLUMNE VON BERTI & BAHLI Ausgabe 34 (!)

LICHT aus - SPOT an ... heute im Fokus: Nur Personalfragen. – TEIL 1

Nun haben wir’s endgültig vermurkst. Die Heimniederlage gegen Duisburg war ebenso blöd wie überflüssig. Bleibt nur zu hoffen, dass wir deshalb im nächsten Jahr zwei Siege gegen das Team von der Wedau vom Fußballgott geschenkt bekommen. Wenden wir uns also den wichtigen Fragen zu, die sich jetzt natürlich stellen. Was macht eigentlich Nourrèdine Daham? Der galt lange Zeit als unverzichtbar für einige und war offenbar Begründer für die mittlerweile beliebte These, ein Spieler werde seine wahre Qualität sofort zeigen, wenn er den FCK verlassen habe. Einige fordern sogar immer noch, man solle ihn sofort zurückholen. Daham wechselte zur TUS Koblenz und, ja was eigentlich? Schaut doch mal selber nach. Es ist offenbar kein Fehler anzunehmen, dass ein Fußballer, der bei uns in vielen Einsätzen gewisse Mängel bewies, auch in seinem neuen Verein nicht so viel anders machen wird, als er es bei uns getan hat. Es sei denn, er spielt eine Liga tiefer. Wie Bohl oder der fast vergessene Villar, der einstmals als die vermutlich größte Überraschung der Saison angekündigt wurde. Wenn man es genau überlegt, war er das dann ja auch. Zumindest eine davon. Wahres Leistungsvermögen bleibt nicht deshalb möglicherweise über Jahre verborgen, weil man ein FCK Trikot trägt. Und überhaupt ist das mit der Wahrheit und den Spielern oft so eine Sache, wie bereits der wahre Borbeley gezeigt haben sollte. Mathieu Bédas weiterer Karriereverlauf darf da als weniger polarisierendes Beispiel dienen. Auch wenn der angeblich immer wieder von Erstligisten umworben wird. Aus meiner Sicht hat er bei den Löwen nicht mehr – und auch nicht weniger – geleistet als bei uns.

Personalfragen stellen sich auch für das Spiel gegen Freiburg. Natürlich ist es wichtig, dass wir dort nicht verlieren. Bedeutet ein besserer Platz in der Abschlusstabelle doch auch einen leicht größeren Anteil an den Fernsehgeldern. Trotzdem bietet das Spiel die Gelegenheit einmal ein paar Signale zu setzen und Dinge zu testen. So würde ich mir wünschen, dass zum Beispiel Trapp ein Spiel im Tor bestreiten dürfte. Als kleine Belohnung, für eine Saison treue und wie zu vernehmen ist, auch gute Arbeit. Und eben als Signal, dass er nicht so weit weg ist, dass er es nicht schaffen könnte, wenn er sich nur weiter anstrengt. Manchmal kommt die ernste Bewährungsprobe schließlich schneller als man denkt. Wir setzen uns damit kaum dem Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung aus, da der SC Freiburg bereits unumstrittener Zweitligameister ist und auch wir kaum noch einen Blumentopf gewinnen können. Also sollten wir dem jungen Personal in diesem Spiel eine Chance geben. Und wer sagt, dass wir so nicht gewinnen können?

Zu Fragen der Personalpolitik gehört natürlich auch die Besetzung des Trainerpostens. Wenn man darüber nachdenkt, wer dafür alles in Frage kommt und wer nicht, dann wird einem schnell klar, warum das so eine langwierige Geschichte ist, bis eine Entscheidung getroffen werden kann. Werden doch am Ende der Saison einige Stellen in der Bundesliga frei. Und wer die bekommt, und vor allem, wer die nicht bekommt, entscheidet wohl maßgeblich mit darüber, wer neuer Trainer beim FCK wird. Es gibt ein paar namhafte Übungsleiter, oder vielleicht besser Fußballlehrer, die, sollten sie im Sommer nicht berücksichtigt werden bei der Stellenneuvergabe, auch für eine Beschäftigung beim FCK zu haben wären, obwohl sie unter normalen Umständen nicht in die zweite Liga gehen würden. Das liegt vor allem an zwei Gründen. Zum einen will niemand zu lange ohne Beschäftigung bleiben, weil man sonst droht vom berühmten Karussell zu fallen. Zum anderen ist es, wenn man schon keinen aktuellen Erstligisten haben kann, der Karriere nicht hinderlich, wenn man einen großen Traditionsverein Verein wie den FCK wieder in die erste Liga führt. Dafür war sich sogar schon König Otto nicht zu schade. Und der ist eine Legende. Nicht trotz, sondern auch wegen, seines Engagements beim FCK. Und noch ein dritter Punkt darf nicht vergessen werden. Der FCK bietet zwar nicht finanziell, aber in allen anderen Punkten bessere Rahmenbedingungen als so mancher Erstligist. Warten wir es also ab. Was bleibt uns auch anderes übrig.

Zum Abschluss noch ein Wort in eigener Sache. Eine ganze Saison haben wir den FCK mit unserer Kolumne begleitet - und ihr uns. Dafür gebührt jedem treuen und auch dem gelegentlichen Leser ein herzliches Dankeschön! Wir werden diese Kolumne auch in der nächsten Saison an jedem Spieltag bringen, vielleicht mit ein paar kleinen Veränderungen, aber das ist noch nicht spruchreif. Also, bevor wir uns ebenfalls in die Sommerpause verabschieden, heißt es ein letztes Mal: Auf geht’s cooler Bahli!

Gruß Berti

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Bertikoks - Transfermarkt since 2003. Originalmitgliedsnummer 1686. Keine anonyme Kritik: FCK MGLD 2151
Der Kolumnenthread |#102
May 22, 2009 - 9:33 PM hours
DIE RITUALISIERTE SPIELTAGSKOLUMNE VON BERTI & BAHLI Ausgabe 34 (!)

LICHT aus - SPOT an ... heute im Fokus: Nur Personalfragen. – TEIL 2

Spieltag 34. Wir sind durch! Genauer gesagt: Berti und Bahli sind durch. Durch mit der Kolumne. Und durch mit den Nerven. Was mit Sicherheit daran liegt, dass es der FCK nicht geschafft hat, durchzumarschieren. Der FCK ist nicht durch. Er ist auf der Strecke geblieben. Aber dies ist kein Beinbruch. Eher ist es eine Überraschung, dass dieser neue FCK drei Viertel der Saison dafür gesorgt hat, dass das Aufstiegsrennen spannend blieb. Für viele FCK-Fans war es die erhoffte ruhige Durchgangssaison. Weit weg vom Abstiegskampf. Die Vermeidung des Abstiegskampfs war auch das einzig formulierte Ziel, das beim FCK ausgegeben wurde. Und dieses Ziel wurde frühzeitig in der Saison erreicht. Natürlich war da aber noch der andere Saisonverlauf. Durch die punktemäßig sehr gute Hinrunde setzte sich der FCK auf den Aufstiegsplätzen fest. Und schürte die Hoffnung in eine andere Richtung. In die des Aufstiegs. Und das machte die Rückrunde so kompliziert. Die Fans hatten ihre Erwartungshaltung geändert. Und diese Erwartung wurde von der Mannschaft getrübt. Der FCK rutschte durch auf Platz 7.

Die Aufarbeitung der Gründe für diesen Abrutsch ist bereits seit einiger Zeit im Gange. Jeder von uns ist hier involviert. Und jeder hat hierzu seine eigene Meinung. Und die sei ihm auch zugestanden. Aber ich denke, dass mit Spieltag 34 ein Schlussstrich unter diese Saison 2008/09 gezogen werden kann. Die Saison nach der Fast-Supergau-Saison 2007/08 ist in geordneten Bahnen abgelaufen. Nicht mehr und nicht weniger. Also widmen wir uns der nächsten Saison. Widmen wir uns einer Saison, die vielleicht nicht so einfach wird, wie es auf den ersten Blick aussehen mag.

Die Kontinuität, die der Autor dieser Zeilen nur zu gerne gesehen hätte, wurde durch die Entlassung Milan Sasics jäh gestört. Ein Neuaufbau ist auch durch die Abgänge von Axel Bellinghausen, Aimen Demai und wohl auch Josh Simpson sowie einiger weiterer Spieler notwendig geworden. Das FCK-Mittelfeld der Saison 2008/09 ist auch durch die Fragezeichen der Leihspieler Sidney Sam und Danny Fuchs die große Problemzone. Der erste Neuzugang ist mit Jiri Bilek bereits da. Weitere werden folgen. Man darf auch gespannt sein, ob es einige überraschende Abgänge geben wird. Wird Geld für den Neuaufbau benötigt, dann könnte es passieren, dass uns einer oder auch mehrere der Leistungsträger verlassen werden. Amedick, Jendrisek, Lakic oder einer der beiden Torhüter würden auf den Markt geworfen. Damit müssen wir in unserer momentanen Situation immer rechnen.

Bleibt als Letztes natürlich die Frage nach dem neuen Trainer. Nach der Demission von Friedhelm Funkel in Frankfurt ist der Topf sicherlich nicht leerer geworden. Trotz aller Dementis, Persilscheine und Treueschwüre besitzt für mich - nach wie vor - Bruno Labbadia die besten Karten. Das ist so ein Bauchgefühl, das ich nicht abschütteln kann. Natürlich würde vor allem Friedhelm Funkel perfekt auf die Stellenbeschreibung des FCK-Trainerpostens passen. Ich fände diese Lösung auch durchaus charmant. Aber mein Bauch ist sich sicher: Bruno macht das Rennen ...

Vor diesen Weichenstellungen tritt das letzte Saisonspiel beim SC Freiburg völlig in den Hintergrund - wirkt fast schon störend. Aber wir stehen in der Pflicht, auch das 34. Spiel der Saison hinter uns zu bringen. Trotzdem haftet der Begegnung der Makel eines Freundschaftsspiels an. Ebenso wie Berti fände ich es eine tolle Geste, wenn man Kevin Trapp - seines Zeichens Torhüter Nummer drei - die Chance bietet, seine Eignung als Torhüter Nummer zwei zu zeigen. Die restliche Elf läuft auf, wie sie aufläuft. Möglicherweise so:

Trapp - Dick, Amedick, Damjanovic, Bugera - Bilek - Sam, Dzaka, Fuchs - Jendrisek, Hesse

So, das war die letzte Aufstellung dieser Saison. Ich danke allen ganz herzlich, die Berti und mich bei unseren 34 Kolumnen begleitet haben. Als dieses Ritual irgendwann im furchtbaren Abstiegskampf der Horrorsaison 2007/08 startete (damals noch in den Spieltagsthreads), hatten wir kaum die Hoffnung, dass wir diese ritualisierte Kolumne in der Saison darauf - also in dieser - so kontinuierlich fortsetzen können. Aber: "Ja, wir konnten!". Und alleine deshalb war diese Saison etwas ganz Besonderes für mich. Ich danke an dieser Stelle auch meinem Partner Bertikoks für seine geistreichen Steilpässe und außerordentlich fundierten Doppelpässe. Berti, mir hat das riesig Spaß gemacht. Und ich freue mich schon auf die neue Kolumne in der kommenden Saison, wenn es wieder heißt:

DIE RITUALISIERTE SPIELTAGSKOLUMNE VON BERTI & BAHLI Ausgabe 1

LICHT aus - SPOT an ... heute im Fokus: Bruno oder wer – TEIL 1

Cheers
Bahli

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You want it darker
We kill the flame

Leonard Cohen (1934-2016)
Der Kolumnenthread |#103
Jun 4, 2009 - 12:19 PM hours
BERTI & BAHLIS RITUALI…ach Quatsch: DAS GROßE STÜHLERÜCKEN.

Jerusalem. Sengende Hitze und Mythos. Fern von hier und doch der Nahe Osten. Und Israel. Israel? War da nicht Lothar Matthäus? Ja genau. Und der lässt ausrichten er sei in Düsseldorf gesehen worden. Warum zur Hölle in Düsseldorf? Ach ja, die suchen einen Sportdirektor. Und nachdem es bei Matthäus als Trainer nicht so richtig funktioniert, wäre der Sprung nach Deutschland zu einem Neuzweitligisten als Sportdirektor doch ein Anfang. Wenn auch nicht unbedingt der erhoffte. Dürfte sich Lothar Matthäus selbst doch eher als Trainer sehen. Wann, wird er sich möglicherweise fragen, wenn nicht jetzt?

Es ist tatsächlich gerade eine gewaltige Rotation im Gange, wie sie so seit Jahren nicht mehr stattgefunden hat. Gladbach und Schalke gehen mit einem neuen Trainer in die kommende Saison. Bayern ebenfalls. Bielefeld möchte das auch. Und dazu hat Cottbus den Wunsch einen Chefcoach zu engagieren. Köln hingegen wurde gezwungen. So wie Wolfsburg. Die haben mit Veh aber bereits einen Neuen. Bochum droht Koller verlustig zu gehen. Der HSV hat plötzlich Martin Jol verloren. Dabei kam der doch erst vor einem Jahr. Frankfurt hat sich im Einvernehmen mit und von Friedhelm Funkel getrennt. Ob Babbel der sich so lautstark über den kommenden Trainerlehrgang beschwerte langfristig weitermachen kann, steht noch nicht wirklich fest. Bayer Leverkusen denkt über die Trennung von Labbadia nach. Beckers Trainerstuhl in Karlsruhe wackelt vermutlich ebenso, wie der von Dieter Hecking in Hannover.

Eigentlich ein spannendes Theater was die Bundesligen in diesem Sommer aufführen. Und geeignet, die fußballlose Zeit ein wenig kurzweiliger zu gestalten, wenn, ja wenn da nicht ein Haken wäre. Der Haken sind wir. Denn auch der 1. FC Kaiserslautern sucht einen Trainer. Unglücklicherweise konnte der nicht so schnell gefunden werden wie gewünscht. Denn am Anfang hatte der FCK noch gute Karten. Standen doch neben den Selbstbewerbern auch einige große – oder zumindest größere – Namen auf der Liste der arbeitslosen Fußballlehrer. Und von denen wäre der ein oder andere wohl bereit gewesen einen ambitionierten Zweitligisten wie den FCK zu übernehmen, einfach um nicht aus dem Geschäft zu kommen. Das ist vorbei. Derzeit sind so viele Stellen zu haben, dass schon sicher geglaubte Entlassungen wie die von Bruno Labbadia bei Bayer Leverkusen noch einmal überdacht werden, weil man auch in der Chefetage des rheinischen Erstligisten bemerkt haben dürfte, dass es momentan schwer sein könnte einen geeigneten Nachfolger zu verpflichten. Was bleibt da für den vermeintlich kleinen 1. FC Kaiserslautern übrig?

Vermutlich ein Name, den wir so nicht auf der Rechnung haben. Bereits Cottbus hat die Situation auf dem aktuellen Markt erkannt und sieht sich in der zweiten Reihe um. Ulf Kirsten, derzeit als Coach der Bayer Amateure im Amt, wird gehandelt – und ist nicht abgeneigt. Obwohl er gerüchteweise ebenfalls als quasi hausinterne Lösung bei Bayer selbst im Gespräch ist. Was dann Bruno L. den Gang nach Hamburg ermöglichen würde. Wo er Martin Jol beerbt, der nach Amsterdam wechselte. Womit Holger Stanislawski, der gerüchteweise beim HSV im Gespräch ist, dann vielleicht für uns frei würde – Dank Ausstiegsklausel. Aber das ist bloß ein privates Planspiel des Autors. Auf alle Fälle tun wir gut daran, mit einem Namen zu rechnen, den bisher niemand auf der Liste hat. Vielleicht ein 3. Liga Coach oder einer vom DFB. Heiko Herrlich zum Beispiel werden Ambitionen auf die tägliche Arbeit nachgesagt. Er soll talentiert sein. Als Außenstehenden hat mich da die Lösung mit Foda allerdings mehr überzeugt. Oder doch Peter Pacult? Fest steht nur, dass das große Stühlerücken im Gange ist. Und wenn wir die ausgetretenen Pfade nicht verlassen, geht es uns am Ende wie in einem alten Kinderspiel. Nur wer leer ausgeht ist bereit zum FCK zu kommen. Wie bei der „Reise nach Jerusalem“. Womit wir wieder am Anfang wären. Kunststück, oder besser Kuntzstück, dreht sich das berühmte Trainerkarussell doch stetig im Kreis. Jerusalem also. Lothar Matthäus. Aber der lässt bekanntlich mitteilen, er sei in Düsseldorf gesehen worden. Und das ist glücklicherweise weit genug weg.

Gruß Berti

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Bertikoks - Transfermarkt since 2003. Originalmitgliedsnummer 1686. Keine anonyme Kritik: FCK MGLD 2151
Der Kolumnenthread |#104
Jun 10, 2009 - 6:43 PM hours
Der neue FCK-Trainer heißt Heinz-Herrmann Huber

Jetzt ist es raus. Die Spannung hat ein Ende. Jetzt sind die FCK-Fans schlauer. Aber sind sie auch erlöst? Der neue Trainer des Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern heißt Heinz-Herrmann Huber. Niemand kennt ihn. Er ist national ein total unbeschriebenes Blatt. Aber die größte Überraschung ist wohl die Tatsache, dass der pfälzer Traditionsverein seine erste Trainerstation ist.

Die bei der Trainervorstellung anwesenden Journalisten staunten nicht schlecht als der 82-jährige Huber ihnen eröffnete, dass er von Fußball eigentlich gar keine Ahnung habe und sich auch erst seit kurzem dafür interessiere. Fußballspiele hat er bisher auch nur im Fernsehen verfolgt. Aber er freut sich schon darauf, einmal die richtige Atmosphäre eines Fußballstadions erleben zu dürfen. Und dass das Fritz-Walter-Stadion hierbei einer der Vorreiter ist, wurde ihm bereits zugetragen.

Der Frage nach potenziellen Verstärkungen konnte Heinz-Herrmann Huber auch direkt eine positive Antwort geben. Er habe bei sich zu Hause in Bad Dürkheim ein paar interessante Jungs auf einem Bolzplatz gesehen. Die wird er mal fragen, ob sie nicht Lust hätten für den großen FCK zu kicken. Da darf man direkt gespannt sein, welche Saisonziele der Zweitligist ausgeben wird.

Interessant wird die Zusammensetzung des Trainerstabs. Huber machte keinen Hehl daraus, dass er sich vor einem der Trainer ("Der da, der die Männer trainiert, die da zwischen den zwei Stangen sogar die Hand benutzen dürfen") richtiggehend fürchtet. Den anderen wird er aber auf jeden Fall dabei helfen, die Trainerbank aufzustellen oder die Trikots zu bügeln.

Und damit ist er auch direkt in seinem Aufgabenbereich. Die Einführung Innovativer Ideen und Methoden nennt Huber als seine Hauptaufgaben. Schon im Fernsehen sahen die Trikots des FCK schlecht gebügelt - fast knittrig - aus. Dort sieht er akuten Handlungsbedarf. Ebenso wie auf dem Rasen, der ihm direkt vor der Pressekonferenz gezeigt wurde. "Wenn man einen Rasen so vielen Leuten zeigen will, dann muss der auch ordentlich gemäht werden", macht Huber keinen Hehl daraus, dass es höchste Zeit ist, dass er da einmal mit seiner Nagelschere anrückt.

Gut so. Der FCK ist auf dem richtigen Weg. Alle Schwachstellen sind erkannt und werden sukzessive eliminiert. Noch Minuten nach Vorstellungsende war Stefan Kuntz anzusehen, dass er sich diebisch darüber freute, dass die Journalisten im Grunde genommen völlig aufgelöst rätselten, ob sie gerade richtiggehend auf den Arm genommen wurden oder ob der Vorstandvorsitzende wirklich nicht mehr alle Tassen im Schrank hat.

Cheers
Bahli

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Leonard Cohen (1934-2016)
Der Kolumnenthread |#105
Jun 13, 2009 - 11:28 AM hours
Im Reich der Vollpfosten oder warum Geduld so wichtig ist

Kolumnen sind hin und wieder auch einfach Gelegenheiten, sich mit Themen zu befassen, die dem Autor auf der Seele liegen. Und so eine Gelegenheit nutze ich jetzt, denn der ein oder andere Neuuser hat wohl gewaltig einen an der Waffel. Natürlich zieht unser TFK Thread auch neu angemeldete Kollegen an und das ist auch gut so, findet sich doch immer wieder ein interessanter Diskussionspartner darunter, der unserem Forum auch langfristig erhalten bleibt. Jeder hat schließlich mal angefangen hier. Deshalb muss man dann auch schwachsinnige bis grenzdebile Personalvorschläge akzeptieren und lustigen Paketboten bei Plaudereien über ihr Insiderwissen zuhören.

Sich hier allerdings anzumelden um dem Boss mal kurz locker flockig vor die Füße zu rotzen, geht jedoch entschieden zu weit. Stefan Kuntz ist der Vorstandsvorsitzende des 1. FC Kaiserslautern und er hat sich für diesen Job zur Verfügung gestellt in einer Zeit, in der beinahe niemand mehr daran geglaubt hat, dass es den FCK einige Wochen später noch geben könnte. Zur Erinnerung: Der von seiner eigenen Führung über Jahre hinweg systematisch und mit immer neuen "kreativen Ideen" ruinierte FCK sah dem Abstieg und der Insolvenz entgegen. In so einer Situation kommt der von der halben Bundesliga umworbene Kuntz zurück zum FCK und begründet vor der staunenden Fachpresse seine Entscheidung damit, dass einer ja irgendwann mal vorangehen müsse. Ein Zeichen wolle er setzen. Und weiß Gott, das ist ihm gelungen. Nur ein Jahr später steht der FCK viel besser da. Er ist wieder zu einer Adresse geworden. Gut, sie wiegt noch nicht soviel wie früher, hat noch nicht den Klang vergangener Jahrzehnte - wie soll sie auch? - aber diese Adresse entwickelt innerhalb der zweiten Liga schon wieder einen gewissen Reiz.

Bedauerlicherweise sah sich Kuntz gezwungen Milan Sasic zu entlassen. Und jeder der sich anschließend mit den Gründen befasst hat weiß, dass es dazu keine Alternative gab. Wer es schon vergessen hat, sollte sich nicht an zerstörte Türen oder herabsetzende Sprüche gegenüber Untergebenen erinnern, sondern an Bilek, unseren angeblich nicht zweitligatauglichen Sechser, der im Winter zu uns kam und in der Rückrunde hätte eine Verstärkung bilden können - wenn er gedurft hätte. Machtprobe gewagt Milan - und Machtprobe verloren. Das war die einzige Lösung. Leider. Stefan hätte ohne Schwierigkeiten Herrn Bommer auf den Stuhl heben können. Das kann er übrigens immer noch. Das wollte er aber nicht. Er weiß, dass er sich angesichts der finanziellen Lage des FCK elementare Fehlschüsse nicht leisten kann. Trotzdem will er eine in seinen Augen passende Lösung. Und die strebt er nach wie vor an. Und glaubt doch bitte nicht, dass er dabei vergisst sich um Neuverpflichtungen zu kümmern. Ich habe im Laufe dieses Prozesses den einen oder anderen Trainernamen gehört, aus den Reihen derer, mit denen Kuntz gesprochen hat. Das waren gute Lösungen. Und keinesfalls nur Foda und Herrlich. Absolut nicht. Und Stefan wird uns eine Lösung präsentieren. Glaubt das mal.

Bis dahin sollte sich jedes neue Mitglied unserer kleinen Gemeinde auf TM.de nicht in erster Linie fragen, was er über Hristov denkt (das ist unsere klassische und völlig überholte Einstiegsfrage) - sondern ob es ernsthaft eine bessere Alternative auf dem Chefsessel des FCK gibt. Wer das tatsächlich glaubt, kann die Ablösung unseres Vorstandsvorsitzenden gern fordern, wenn er diesem Link hier folgt, da findet er Gleichgesinnte, die sich die Frisur ebenfalls mit Omas Waffeleisen bearbeiten:

http://www.transfermarkt.de/de/logout/


Allen anderen sei empfohlen, in einer ätzenden Wartephase - und ja natürlich ist das ätzend, abzuwarten und sich auf die Entscheidung zu freuen, die uns der Chef präsentieren wird. Denn eins ist sicher: Er wird eine präsentieren. Und vielleicht kommt die ja überraschend.

Bis dahin.

Gruß Berti

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Bertikoks - Transfermarkt since 2003. Originalmitgliedsnummer 1686. Keine anonyme Kritik: FCK MGLD 2151
Der Kolumnenthread |#106
Jun 16, 2009 - 12:42 PM hours
Wahre Liebe unter Geschwistern

Ach, wie habe ich mich gefreut.
Damals als die Humbanauten das erste mal in die 1. Liga aufgestiegen sind.
Ich habe es ihnen wirklich gegönnt.
Ich freute mich auf schöne Derby’s und eventuelle gemeinsame Feierlichkeiten bis...

...ja bis die Humbanauten anfingen zu denken sie seinen die Alleinherrscher der Fussball Bundesliga und sämtlicher Europaligen und Europapokal Wettbewerbe.

Plötzlich hörte man vereinzelte Stimmen von der Nummer 1 in Rheinland Pfalz die nach und nach immer lauter wurden. Aber warum?

Vielleicht weil man mal vereinzelt ein paar Plätze besser da stand als die kleine Schwester wie man uns im Humbaland nennt?
Vielleicht weil man durch ein, naja sagen wir mal ein wohlwollendes Geschenk seitens der DFL einmal Europacup Luft schnuppern durfte?
Vielleicht weil man plötzlich ausser in Gymnastikhosen und Gummistiefeln auf der Strasse herumhüpfen noch etwas anderes vorzuweisen hatte?

Oder vielleicht einfach nur weil es ja so einfach ist einen am Boden liegenden Gegner noch einen Arschtritt zu verpassen?
War es etwa der pure Neid?

Anhänger der Humbanauten suchten sich die abenteuerlichsten Usernamen aus nur um uns damit zu treffen.

Es sei ihnen aber gesagt: „Einfach nur lächeln und winken“

Es wurde versucht böse Coreographien in Richtung FCK bei den Derby’s zu veranstalten die einem aber eher zum schmunzeln als zum ärgern veranlassten.
Oh nein, nicht weil sie so "goldisch" waren, sondern weil sie als Armutszeugnis der Mainzer Fankultur zu werten waren.

Sicherlich wuchs auch die Abneigung der FCK Fans und viele hofften schon bald -wieder auf das verschwinden der Hochstapler aus dem Humbaland aber...

...sie sind immer noch da auf der Fussballlandkarte und im Moment trennen uns ja Welten nach eigener Aussage eines Anhängers vom Rhein.

Sie lachen über uns weil wir noch keinen Trainer haben, verspotten uns, leugnen unsere Erfolge, unsere Tradition aber warum nur?

Liebt uns unser grosser Bruder nicht mehr?
Was habt ihr mit euren FCK Trikots von früher gemacht?
Doch nicht etwa verbrannt?

Ach wie habe ich mich gefreut.
Als die Humbanauten ihre Masken hängen ließen als die Fratze des Abstiegs ihnen entgegen lachte und wir mit wehenden Fahnen an ihnen vorbei in die 1. Liga einzogen sind
Doch halt !
Dies wird ja erst im nächstes Jahr im Mai so sein.

•     •     •

Wir haben das unendliche Glück, auf eine geradezu einmalige Geschichte, auf Helden, Dramen und unsterbliche Erfolge zurückblicken zu können. Doch dieses Erbe sollte ein Berg sein, auf dem wir stehen - und nicht ein Rucksack, den wir durch die Gegend schleppen.

This contribution was last edited by El-Puerco on Jun 16, 2009 at 12:44 PM hours
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