FCK im TV

Erneut bemerkenswert, wie „ausgewogen“ die Berichterstattung war. Dass sky als Bezahlsender Geschichten erzählen und Emotionen verkaufen will (siehe Viertelfinale), ist die eine Geschichte, die ich aber den Kunden mit FCK-Sympathien gegenüber auch unmöglich fand.

An die ARD habe ich aber definitiv andere Erwartungen als das gestern. Ist ja in Ordnung, wenn man dem sensationellen Lauf eines Drittligisten Raum gewährt und generell über die Heimmannschaft etwas mehr berichtet. Ziemlich unverhohlen enttäuscht darüber zu sein, dass der „Saarbrücker Traum“ platzt und nach dem 0:2, in der Schlussphase sowie nach dem Abpfiff primär Trauerbewältigung zu betreiben, ist aber völlig daneben. Da ist nicht eine Mannschaft abgestiegen und die andere durch einen sportlich bedeutungslosen Auswärtssieg 9. in der Liga geworden.
Da ist gerade zum ersten Mal seit 14 Jahren ein Zweitligist ins Pokalfinale eingezogen, das zudem über Jahre von den immer gleichen Teams (Bayern, Frankfurt, Dortmund, Rasenballsport) geprägt war. Verdient das nicht etwas mehr Anerkennung und ist es dann irgendwann auch mal gut mit den Mitleidsbekundungen für den Verlierer?

Ist mir ehrlich gesagt ziemlich egal, Hauptsache wir wissen diesen Erfolg zu würdigen. Und die Ostfranzosen dürfen gerne bemitleidet werden, das läuft runter wie öl.

Das passt halt nicht zu der journalistischen Schublade, in die man den FCK schon vor vielen Jahren gesteckt hat.
Der FCK ist ein Provinzverein, der in grauer Vorzeit traumhafte Erfolge feiern durfte, der dann aber in Chaos und Bedeutungslosigkeit versank und der jetzt, abgehängt und trostlos, sein Dasein fristet.

Für das langweilige Märchen vom Underdog, der die Großen das Fürchten lehrte, taugen wir nicht mehr. Für die Medien sind wir eher wie ein alter Bekannter, dessen Nummer man längst aus dem Speicher gelöscht hatte und der jetzt, im falschen Dresscode und nach Alkohol stinkend, zu einer Party erscheint, auf die er nicht eingeladen war. Ich mag diese Rolle .
This contribution was last edited by Troglauer on Apr 3, 2024 at 9:21 AM hours

Grundsätzlich bin ich immer sehr kritisch, wenn hier Beiträge kommen, dass die Berichterstattung oder der Kommentator zu eingleisig ist bzw. gegen den FCK. Manchmal wird es hier auch übertrieben dargestellt. Gestern habe ich aber das Spiel bei der ARD verfolgt und empfand es durchaus seltsam, wie einseitig das ganze ablief.
Man konnte es kaum verstecken, wie sehr man sich einen Sieg des FCS und damit einhergehend das Weitergehen des Märchens des Underdogs geglaubt und sich gewünscht hat. Dementsprechend auch das Fokussieren auf die Enttäuschung der Saarländer am Ende des Spiels und eher nebensächliche Erwähnen der Freude bzw. der Sensation des FCKs nach 20 Jahren wieder das Finale erreicht zu haben.
Das fing bei Bommes an und hörte bei Bartels auf. Hitzelsperger hat zumindest gegen Ende des Spiels mal eingeworfen, das der FCK aufgrund der zweiten Halbzeit absolut verdient vor dem Einzug ins Halbfinale steht. Das war aber nur eine kleine Unterbrechung zwischen Bartels Monolog über die tolle Leistung der Saarländer. Ich halte übrigens sehr viel von Tom Bartels, höre ihm gerne zu und würde ihn da keineswegs unter Generalverdacht stellen wollen. Gestern empfand ich die Berichterstattung alles andere als neutral und muss da @FCK-Tribun recht geben.

Letztendlich spielt es natürlich keine extrem große Rolle. Ich erwarte aber durchaus von einem öffentlich-rechtlichen Sender etwas mehr Neutralität.

Es ist wie gegen Berlin: Die Geschichte war nicht die Chance eines Zweitligisten, ins Finale zu kommen sondern die Chance des Drittligisten das zu tun. Insofern ist es verständlich, dass sich das Sportfeuilleton darauf konzentrierte. Ob das Ganze dann irgendwann Überhand genommen hat, den Punkt kann man gelten lassen. Wenigstens haben Hitzlsperger und Schweinsteiger nicht völlig in diesen Chor eingestimmt sondern beide Seiten, Verlierer wie Gewinner und ihre jeweilige Leistung gewürdigt. Das hätte ich mir auch von Bartels und Bommes gewünscht, denn nicht nur der FCS, auch der FCK hat Großartiges geleistet!

Ich fand es ehrlich gesagt gegen Berlin viel schlimmer. Gerade im Vorhinein des Spiels wurde doch sehr viel über unseren FCK gesprochen und gezeigt. Ich bin normalerweise auch sehr empfindlich was das angeht aber gestern hat es mich aus seltsamerweise kaum gestört.
Wenn sky und ARD ihrer Linie treu bleiben dann sollte die gesamte Aufmerksamkeit und die gesamten Emotionen im Finale dann uns und nicht Leverkusen(?) gehören. Letztendlich ist das dann auch was medial in den Köpfen der zig Millionen bleibt die sich an dem Tag das Spiel ansehen werden.

Mögen wir es Tom Bartels verzeihen, dass er etwas zu sehr auf die blaue Schiene geraten ist. Es hat
freundschaftliche, persönliche Gründe und hat eigentlich nichts mit dem FCK zu tun. Bartels steht,
so weit ich weiß, dem FCK durchaus wohlwollend gegenüber.

Die vorgegebene Grundstimmung ist nicht eingetreten und nur Hitzelsberger hat es kommen sehen,
die Reporter hatten zu sehr einen Film im Kopf, der aber Gott sei dank anders abgelaufen ist.

Schwamm drüber, wir fahren nach Berlin! Zimmer sind gebucht, Karten werden gesucht.
Es ist nach Hannover ( Schalke ), Stuttgart ( Frankfurt ) und Berlin ( Bremen ) mein viertes Pokal-
Endspiel. Nur Berlin war eine Reise wert.

Falls Leverkusen Meister wird und den UEFA Pokal gewinnt, dann wird die Story sein, dass sie das Triple holen können. Man sollte sich jetzt schon darüber im Klaren sein, dass wir dann wieder nur Statist und eine Randnotiz sein werden.

Wenn ich dran denke werd ich das am Tag des Pokalfinals nochmal vorkramen. Denn da werden wir exakt in die Rolle rutschen von der du behauptest, wir taugten dafür medial nicht mehr: Der Underdog, der es mit den ganz großen aufnimmt. Und das ist dann auch nicht das erste Mal. Ganz im Gegenteil
Man erinnere sich an die Berichterstattung vom Betze gegen Köln. Da wäre ich mir als Köln-Fan auch dumm vorgekommen.
Die haben sich die jeweils schönere Geschichte ausgesucht. Und sich dabei das ein oder andere Mal verrannt. geschenkt.
Daraus irgendeine Regelmäßigkeit abzuleiten und dann auf die pösen, pösen Medien zu schimpfen, die den FCK ungerecht behandeln... joa. Wir werden so gut wie jedes Wochenende medial gepampert für unsere tollen Fans, den Mythos Betzenberg, die gloreiche Vergangenheit und das über der Stadt thronende, legendäre Stadion. Jetzt hatten die Saarbrücker halt mal ihren Auftritt. Kann ich ihnen - erst recht angesichts des Ergebnisses - gönnen.


Das

das sehe ich genauso. Es ist in der Medienlandschaft vollkommen normal ( geworden ?) alles auszuschlachten was irgendwie nach Sensation giert. Ich bin jedes mal froh wenn ich ein Spiel nicht auf Sky schauen muss. Die Reporter, welche bei jedem Querpass nach "Weltklasse" schreien, brauch ich wirklich nicht.