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Berti & Bahli an der Seitenlinie

Aug 6, 2009 - 11:51 AM hours
Alles neu macht der Mai. Oder eben die neue Saison."Der Kolumnenthread reloaded" - so oder so ähnlich könnte man diesen Thread nämlich auch betiteln. Er ist an sich nichts nichts anderes als die Fortsetzung unseres gleichnamigen Schreibwerkparkplatzes der Vorsaison. Allerdings mit ein paar kleinen Änderungen. Aber der Reihe nach. Was ist neu?

Zunächst natürlich die Überschrift. Wir haben uns für den Titel "Berti und Bahli an der Seitenlinie" entschieden, weil dies dem Leser eindeutig suggeriert, dass wir über einen grandiosen Überblick verfügen und somit alles, was wir schreiben, sagenhaft exakt untermauern können. Und natürlich auch, dass wir Außenstehende sind und im Grunde gar nichts von dem verstehen, was da so intern vor sich geht.

Natürlich werden wir in den Ausgaben der Saison 2009/10 wieder vor jedem Spieltag den FCK und das aktuelle Spiel auf Herz und Nieren ausleuchten. Wir haben allerdings beschlossen, dass ihr ab jetzt unsere Beiträge gerne kommentieren dürft. Und da das Leben kein Ponyhof ist, sei es euch überlassen, ob ihr uns verbal in die Pfanne haut oder auf Schultern durch das Forum tragt.

Damit ihr das Leben optimal mit unserem Gedankengut kombinieren könnt, brauchen wir feste Erscheinungstermine. Und weil wir echte Profis sind, treten wir genauso zerfasert auf wie die derzeitige Spieltagsplanung. Notiert es oder lernt es auswendig. Die Seitenlinienkolumne 09/10 erscheint wie folgt:

- Freitagsspiel: Donnerstagabend
- Samstagsspiel: Donnerstagabend
- Sonntagsspiel: Freitagabend
- Montagsspiel: Samstagabend

Und wie sagt man so gerne am Schluss eines solchen Textes: Viel Spaß beim Lesen! Und seid nett zu uns. :)

Berti & Bahli

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Leonard Cohen (1934-2016)
Berti & Bahli an der Seitenlinie |#1
Aug 6, 2009 - 11:54 AM hours
Rock on :) Ich freu mich...:)

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Kaiserslautern!

Berti & Bahli an der Seitenlinie |#2
Aug 6, 2009 - 12:06 PM hours
BERTI & BAHLI AN DER SEITENLINIE

Ausgabe 1: Hier kommt Fürth – und verliert.

(Teil1)


Regnerisch

Die Wettervorhersage war in meinen Kindertagen nicht immer so zuverlässig wie wir das mittlerweile gewohnt sind. Im Gegenteil, man musste schon mal einen Regenschirm zur Hand haben, wenn der zumeist akademisch graduierte Wetterwahrsager seine Sonnenprophezeiung vor Tafeln mit Zeigestock zum Besten gab. Heutzutage ist das eher kein Problem mehr. Schwieriger wird es, wenn man eine Saisonprognose erstellen möchte. Da ist mehr ein Stochern im Nebel angezeigt, um im Bild zu bleiben. Werfen wir also mal einen Blick auf den FCK der Saison 2009/2010. Grund genug die übliche Struktur der Kolumne ein wenig aufzulösen und nur diesen Schwerpunkt zu beleuchten. Der ist schließlich umfangreich genug. Vorab nur soviel: Grund zur Panik gibt es nicht.

Besser als im Vorjahr

Alles in allem scheint mir der Kader sowohl in der Breite als auch in der Spitze besser besetzt als im letzten Jahr. Fangen wir mal hinten an. In der Abwehr kommt Abel langsam wieder zurück. Hoffen wir, dass es diesmal von Dauer ist. Er ist fraglos, wenn er seine alte Form noch einmal erreichen kann, eine echte Verstärkung. Weniger spekulativ ist ein weiterer Neuzugang zu bewerten. Mit dem Austausch Rodnei für Ouattara ist fraglos eine Qualitätssteigerung gelungen. Natürlich ist es bedauerlich, dass ein so sympathischer Kerl wie Moussa dabei auf der Strecke bleibt, aber nach allem was man so liest, ist Rodnei schließlich auch ein netter Mensch. Auf der Linksverteidigerposition haben wir Bellinghausen verloren, der ab und an den Backup für Bugera gegeben hat. Fußballerisch kann dieser Part sowohl von Rodnei als auch von Pavlovic übernommen werden. Rein unter dem Kriterium „Können“ bewertet, haben wir uns da möglicherweise verbessert. Menschlich reißt der Abgang unseres Kapitäns allerdings eine große Lücke, aber Veränderung gehört zum Geschäft. Und Amedick ist schließlich bereits seit der der Rückrunde der quasi „natürliche“ Chef der Truppe.

Mit Aimen Demai haben wir einen weiteren Stammspieler verloren. Das ist bedauerlich aber zu verschmerzen. Die drei Neuzugänge Mandjeck, Schulz und Bilek – ja den rechne ich ebenfalls als Neuzugang – sollten auch bei einer Doppelsechs Demai mindestens gleichwertig, meiner Meinung nach aber höherwertig ersetzen können. Und Damjanovic ist ja auch noch da. Überhaupt ist Flexibilität ein Stichwort: Denn Mandjeck kann, wie wir bereits von seinem ersten Engagement am Betzenberg wissen, auch einen ordentlichen Innenverteidiger geben. Kotysch und Hornig runden das Bild am Ende ab. Im offensiven Mittelfeld haben wir Simpson verloren. Schade. Aber ein sportlicher Verlust ist er nicht. Mit Ilicevic und Pavlovic sind wir dort vermutlich besser dran. Wo da Platz für Paljic sein soll, weiß ich allerdings im Moment nicht unbedingt. Aber die Saison ist lang und Fuchs im Übrigen auch noch da. Wenn ich den auch eigentlich mehr auf der rechten Seite sehe. Da spielt dann nach wie vor Sam. Oder eben Fuchs. Oder Dick? Lieber nicht.

Im Sturm haben wir mit dem endgültigen Abgang von Ziemer nichts verloren. Sportlich aber mit dem Zukauf von Nemec enorm gewonnen. Hier dürfte in Zukunft ein echter Kampf um die Plätze entbrennen. Wenn Lakic wieder fit ist. Und bevor ich es vergesse: Im Tor ist ein echter Dreikampf schon im Gang. Robles ist jetzt US-Nationaltorhüter, Sippel als Ersatzmann U21 Europameister geworden, und Trapp ganz nah dran am Stammplatz und zudem ebenfalls Juniorennationalspieler. Ich persönlich erwarte, dass da noch einer abgegeben wird. Nach den Gesetzen des Marktes wird es sich dabei um Robles handeln. Er hat den Vertrag mit der kürzesten Restlaufzeit. Weshalb er vermutlich auch nicht der Stammkeeper wird.

Der Trainer

Dann bleibt da noch unser Trainer. Aus dem werde ich nicht schlau. Das einzige was ich derzeit mit Sicherheit über ihn sagen kann ist simpel aber wahr: Wenn er Erfolg hat darf er bleiben. Den Rest erklärt euch Kollege Bahli. Natürlich wird der euch auch verständlich machen, warum wir aufsteigen - und wie wir Fürth sportlich demütigen können. Bis dahin gehe ich davon aus, dass mindestens acht Teams um die magischen zweieinhalb Plätze an der Spitze mitspielen können. Der FCK ist eines davon. Da bin ich mir sicher.

Gruß Berti


Hey Du da, geh mal den Ball holen – und mach Platz jetzt, da kommt der Bahli!

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Bertikoks - Transfermarkt since 2003. Originalmitgliedsnummer 1686. Keine anonyme Kritik: FCK MGLD 2151
Berti & Bahli an der Seitenlinie |#3
Aug 6, 2009 - 12:47 PM hours
Quote from Bertikoks:
Menschlich reißt der Abgang unseres Kapitäns allerdings eine große Lücke, aber Veränderung gehört zum Geschäft.


Große Worte, Dankeschön ;)

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"Wenn Bellinghausen spielt, ist einem der Profifußball auf einmal ganz nah. Keiner ackert so erdig, läuft so kantig, spricht so trocken wie King Bellinghausen [...] Wille, Ehrlichkeit, Schaum vorm Mund. Und das ist uns allemal lieber als Pomade und ein paar unnütze Übersteiger."

11Freunde über Axel Bellinghausen am 07.05.2011 zur Berufung in die Elf der Saison 2011/2012
Berti & Bahli an der Seitenlinie |#4
Aug 6, 2009 - 9:50 PM hours
BERTI & BAHLI AN DER SEITENLINIE

Ausgabe 1: Hier kommt Fürth – und verliert.

(Teil 2)

Es geht wieder los! Unweigerlich. Morgen startet die neue Saison. Und damit sind auch Berti und Bahli zurück auf der Fußballbühne. Berti und Bahli rocken wieder den Spieltag. Dieses Mal aus einer ganz besonderen Perspektive. Wir haben unsere Tribünenplätze verlassen und kommentieren ab sofort direkt von der Seitenlinie. Warum? Ganz einfach: Der dortige perfekte Blick gemischt mit der einzigartigen Atmosphäre an dieser prägnanten Stelle des Spielfelds werden unsere Argumentationsketten klar und strukturiert wirken lassen. Ob sie das dann aber auch wirklich sind, wird sich zeigen.

Alles wie gehabt

Die Vorbereitung. Unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2009. Zweitligist 1. FC Kaiserslautern hat sich wie alle anderen Fußballvereine durch Trainingseinheiten, Trainingslager und Trainingsspiele gequält. Die FCK-Verantwortlichen sprechen von einer guten Vorbereitung. Die Fans empfanden sie als eine Katastrophe. Maßstab dafür: kein Erfolg gegen namhafte Gegner in den Testspielen. Alles schön und gut. Aber können die Testspiele wirklich ein Spiegel der wahren Stärke des Kaders sein? Meines Erachtens nicht. Und das hat der FCK auch gleich mit einem knappen Auswärtssieg im Pokal bei Eintracht Braunschweig untermauert. Der FCK besitzt noch Spielraum nach oben.

Der Trainer: Liebling der Fans?

Er kam und alle schlugen erst einmal die Hände vors Gesicht. Selten waren die Fans des FCK so sehr einer Meinung wie bei der Verpflichtung von Marco Kurz. Marco Kurz - alleine der Name ist für die Fans Programm. Kurzarbeit. Kurzschluss. Ein kurzes Intermezzo. Natürlich ist ein Marco Kurz angesichts der kolportierten Namen Bruno Labbadia, Franco Foda, Friedhelm Funkel oder Christian Gross kein spektakuläres Ding. Aber er ist ein junger deutscher Trainer - eloquent und sympathisch. Ein ehrlicher Typ. Die Hinrunde wird zeigen, ob er mit dem FCK zurecht kommt bzw. der FCK mit ihm.

Das System: die Doppel-Sechs - Zweifel bleiben

Die erste Enttäuschung, wieder kein Zehner in der Verlosung. Der von vielen so ersehnte Spielmacher blieb nur ein Traum. Die Realität heißt Doppel-Sechs. Die Protagonisten Georges Mandjeck, Bastian Schulz und Jiri Bílek. Der Trainer hat da seine eigene Philosophie bei der Umsetzung. Die Sechser sollen auf keinen Fall auf einer Linie spielen. Während der eine absichert, kurbelt der andere die Offensive an. Eine gute Idee. Nur die Anwendung lässt die Fans zweifeln. In den Testspielen war dieses System wenig dynamisch, kaum effektiv. Scheinbar muss die Philosophie des Trainers erst noch in den Köpfen der Spieler den richtigen Platz finden. Dann klappts auch mit dem System.

Spieler, an denen sich die Geister scheiden

Und das können wir ebenfalls Jahr um Jahr beobachten. Spieler, die den Ball nicht stoppen können, sind erste Wahl. Die Zauberkünstler, die Dribbelmagier und potenziellen Spielentscheider sitzen zum Entsetzen der Fans auf der Bank. Verstehe einer diese Trainer. Viele FCK-Fans verstehen in dieser Hinsicht Marco Kurz nicht. Der neue Mann an der Seitenlinie lässt auf den Außenpositionen der Viererkette mit Florian Dick und Alexander Bugera zwei der größten Gurken auflaufen. Klar sind das erfahrene Spieler. Klar verfügt der eine über eine starke Dynamik. Natürlich glänzte der andere gerade als effektiver Vorbereiter. Klar sind beide kampfstark. Natürlich verkörpern beide die alten FCK-Tugenden Lauf- und Kampfstärke. Aber Gurken sind sie trotzdem. Kein Kommentar.

Der Saisonauftakt: Ein Angstgegner kommt

Greuther Fürth gehörte in den letzten beiden Jahren nicht gerade zu den Lieblingsgegnern des FCK im heimischen Fritz-Walter-Stadion. Zwei Spiele - zwei Niederlagen. In beiden Partien zeigte Kaiserslautern ein schwaches Gesicht. Wie jedes Jahr verließen zahlreiche namhafte Spieler die Kleeblättler. Ein Aderlass an den man sich in der 2. Liga bereits gewöhnt hat. Aber jedes Jahr überraschen die Franken aufs Neue. Sie spielen immer oben mit. Auch, wenn hinter Platz fünf ein Greuther-Magnet verborgen zu sein scheint.

Der FCK muss also von Beginn Vollgas geben. Mit der SpVgg Greuther Fürth kommt gleich ein richtiger Gradmesser auf den Betzenberg. Das Team um Benno Möhlmann muss von der ersten Minuten die Lauf- und Kampfstärke des FCK zu spüren bekommen. Luft holen können die Jungs um Kapitän Martin Amedick nach dem Schlusspfiff. Auch, wenn die Torwartfrage noch nicht geklärt ist, vertraue ich in dieser Beziehung voll auf Tobias Sippel als Nummer eins. Bleibt für mich noch abschließend die Frage, ob Erik Jendrisek bereits Luft für 90 Minuten hat. Sollte das der Fall sein, dann sieht meine Startelf für den Samstag so aus:

Sippel - Dick, Amedick, Rodnei, Bugera - Sam, Mandjeck, Bilek, Ilicevic - Nemec, Jendrisek

Cheers
Bahli

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Leonard Cohen (1934-2016)
Berti & Bahli an der Seitenlinie |#5
Aug 14, 2009 - 5:04 PM hours
BERTI & BAHLI AN DER SEITENLINIE
 
Ausgabe 2: Auf nach Ahlen – in Westfalen.
 
(Teil1)
 
 
 
Vergleichsversuche
 
Selbst beim recherchieren des Begriffes bin ich bei Wikipedia nicht wirklich weitergekommen. Und auch sonst nicht. Das Wort Maßstab hat einfach zu viele Bedeutungen. Sicher ist nur, dass der Mensch Vergleiche anstellt seit er denken kann. Vermutlich schon vor der Erfindung des Zahlensystems hat er das getan. Und das ist es was uns beschäftigt in dieser Woche. Die Frage nach der Vergleichbarkeit. Kann das Spiel gegen Fürth als regelrechte Blaupause dienen? Nun so einfach ist das natürlich nicht. Vielleicht schauen wir doch mal etwas genauer hin.  
 
Der doppelte Ilicevic

Ich gebe zu, am Anfang musste ich mir die Augen reiben. Ist das der "neue" FCK? Wenn die Leistung im Spiel gegen Fürth zur Regel werden sollte, wird mir langsam klar, warum Stefan Kuntz Vorstandsvorsitzender am Betzenberg ist, während ich mich derzeit in Holland mit meinem Surfbrett beschäftige. Aber soweit sind wir noch nicht. Natürlich fallen mir gleich mehrere Gründe ein warum ich nicht FCK Boss bin, aber der Regelfall wird eben nicht nach einem Spiel ausgerufen. Trotzdem war das schon beinahe ein Quantensprung am letzten Samstag. Ilicevic wie ausgewechselt, als gäbe es zwei davon. Seit Andreas Buck hat mir kein Spieler mehr so gut gefallen auf dieser Position. Und wie es sich für einen richtigen Buck 2.0 gehört, ist dieses jüngere Alterego auch noch torgefährlich. Der Bundestrainer sollte den Jungen im Auge behalten. Der hat nämlich auch einen deutschen Pass.  

Noch zweimal zweimal

Verdoppelt hat sich auch die Spielfähigkeit des FCK. Verglichen mit  dem Sasic'en Langballbolzexperiment spielt die Mannschaft richtigen Fußball.   Die Zuschauerzahl darf sich dabei dann gern auch noch verdoppeln. Mehr oder weniger zumindest. Zweimal hinschauen musste ich auch bei den Wechseln des Trainers. Kurz Entscheidung Hesse nicht für den geschwächten Jendrisek sondern für Nemec zu bringen, forderte etwas Überlegung um sie nachvollziehen zu können. Wenn man aber darüber nachdenkt, dass Hesse einen deutlichen Geschwindigkeitsvorteil gegenüber Nemec aufweist, dann wird dieser Wechsel in dieser Spielsituation eben doch verständlich. Obwohl er auch sichtbare Eigendrehungen im Kopf des Chefcoaches beweist. Aber fordern wir nicht immer, dass die "Handschrift" des Trainers erkennbar sein soll?

Wasser im Wein

Leider war auch diesmal nicht alles Gold was glänzt. Erschreckt hat mich der brutale Leistungsabfall nach den Wechseln auf den Flügelpositionen. Während bei Pavlovic ein Leistungsgefälle gegenüber Sam zu beobachten war, ist Akcams Leistung gegenüber Ilicevic gar nicht mehr vergleichbar.  Der junge Mann ist so keine Alternative auf der Außenbahn. Das wird ihm auch selber klar sein. Und natürlich wollen wir ihm Zeit geben, sich zu entwickeln. Mir ist auch bewusst, dass Kurz in dieser Sache wohl dem vom Verein vorgegebenen Konzept gefolgt ist, aber was ist mit Danny Fuchs? Haben wir den nicht für genau dieses Wechselszenario unter Vertrag genommen? 
Aufgefallen ist mir allerdings unabhängig von den Einzelspielern noch etwas, dass mir zu denken gibt. Stimmt die Kondition der Teufelskerle? Gegen Ende schien mir das Leistungsvermögen stark eingeschränkt um das Bild vom leeren Akku zu vermeiden. Wie auch immer man es nun ausdrückt, die Mannschaft muss in jedem Fall nicht nur Willens sondern auch in der Lage sein über die volle Spielzeit Leistung zu bringen. 

Die wichtigen Fragen

Nachdem ich den einen oder anderen Gedanken geäußert und das ein oder andere kleine Fragezeichen gesetzt habe, kommen wir nun zu der entscheidenden Frage. Wie lautet die Antwort nach dem Sinn des Lebens? Blödsinn. Tatsächlich lautet die einzig wichtige Frage ganz anders. Und auch die will ich noch stellen: Wie gewinnen wir in Ahlen? Gott sei Dank haben wir jemand der die Antwort weiß. Bahli, übernehmen Sie!    

 
Gruß aus Harderwijk Berti
  
Hey Du da, geh mal den Ball holen – und mach Platz jetzt, da kommt der Bahli!
 

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Bertikoks - Transfermarkt since 2003. Originalmitgliedsnummer 1686. Keine anonyme Kritik: FCK MGLD 2151
Berti & Bahli an der Seitenlinie |#6
Aug 14, 2009 - 9:51 PM hours
BERTI & BAHLI AN DER SEITENLINIE

Ausgabe 2: Auf nach Ahlen – in Westfalen.

(Teil 2)

Berti, Vergleichsmaßstab hin - Vergleichsmaßstab her. Das Spiel gegen Fürth war ein ganz starker Saisonstart. Ein toller Auftakt. Immerhin hat sich die SpVgg Greuther Füth in den letzten beiden Spielzeiten als Angstgegner auf dem heimischen Betzenberg entpuppt. Am vergangenen Samstag konnten die Franken einfach nur froh sein, nur mit einer knappen Niederlage nach Hause zurückzufahren. Es hätte auch eine herbe Klatsche sein können. Hätte Sidney Sam nicht den linken Außenrist benutzt, sondern ... "Hätte, wenn und aber" - breiten wir hier einfach den Mantel des Schweigens über dieses Thema. Die geschwollene Halsschlagader von Marco Kurz nach dieser Aktion sagt mehr aus als tausend Worte ...

Rot-Weiß Ahlen: ein undankbarer Auswärtsauftakt

Und jetzt geht es für den FCK nach Ahlen. Rot-Weiß Ahlen. Früher LR Ahlen. Trotz Kosmetik-Vergangenheit nicht mehr als ein Underdog der Liga. Und da fängt das Dilemma an. Der FCK ist Favorit, Ahlen der Außenseiter. Klar haben wir dort in der vergangenen Saison durch ein Tor von Youngster Ricky Pinheiro 1:0 gewonnen. Aber da sind wir wieder beim Thema "Vergleichsmaßstab". Ahlen war bei besagter Niederlage bereits auf dem absteigenden Ast. Der FCK noch oben dabei. Jetzt haben sich die Vorzeichen komplett geändert. Die Saison ist noch fast jungfräulich. Ahlen noch taufrisch. Und das macht solch einen Gegner unberechenbar. Sie werden kämpfen, kratzen und beißen - jeden Zentimeter ihres heimischen Rasens verteidigen.

Ilicevic, Sam und Mandjeck: Ein Trio macht den Zehner

Eins hat das Spiel gegen Fürth auf jeden Fall gezeigt. Wer derart starke Spieler auf den offensiven Außenbahnen hat, benötigt keinen Spielmacher - keinen Zehner. Oder: Die Spielmacher kommen über die Außen. Dazu besitzt der 1. FC Kaiserslautern mit Georges Mandjeck einen absolut kompletten zentralen Mittelfeldakteur. Der junge Mann aus Kamerun verkörpert einen kampfstarken Sechser, einen modernen Achter und manchmal einen technisch versierten Zehner. Dazu - wie gesagt - schnelle, trickreiche, lauf- und spielstarke Außen. Nicht zu vergessen einen Bastian Schulz und einen Jiri Bìlek. Das FCK-Mittelfeld ist sicherlich nicht leicht auszurechnen.

Der neue FCK: eine junge Mannschaft mit Erfahrung

Jetzt habe ich viel über das neue spielstarke Mittelfeld des FCK gesagt. Aber eine Sache möchte ich noch erwähnen. Der 1. FC Kaiserslautern besitzt zweifellos eine junge Mannschaft. Trotzdem verfügt sie über viel Erfahrung. Die Jungen wie Ilicevic, Jendrisek, Mandjeck, Sippel, Sam oder Nemec sind keine unbeschriebenen Blätter. Sie kennen die 2. Liga bereits aus eigener Erfahrung, haben zahlreiche Spiele auf dem Buckel. Dazu kommen die erfahrenen Spieler wir Martin Amedick, Alexander Bugera, Florian Dick und Bastian Schulz, die bereits die rauhe Luft in der Bundesliga eingeatmet und auch in Liga 2 ihren Mann gestanden haben. Nicht zu vergessen den noch verletzten Vize-Kapitän Srdjan Lakic - ein intelligenter und spielstarker Goalgetter. Ein Führungsspieler- ein Leader. Die Mischung scheint in dieser Saison zu stimmen.

Der Auswärtsauftakt: Ein Punkt ist Pflicht

Wie gewinnt man in Ahlen? Sicherlich nicht, wenn man davon ausgeht, dass man dort sicher gewinnt. Wer Ahlen unterschätzt, hat schon verloren. Der FCK mus diesem Gegner gegenübertreten als wäre es Bielefeld, Duisburg oder Aachen. Eine geordnete Defensive, ein lauf- und spielstarkes Mittelfeld und eine Offensivreihe, die konsequent die Chancen nutzen muss, die sich ergeben. Eine einfache Rechnung, die aber nur auf dem Papier einfach aussieht. Die Realität heißt Einsatz, Kampf und Leidenschaft über 90 Minuten. Es gibt sicherlich keinen Grund, die gegen Fürth siegreiche Mannschaft auseinanderzureißen. Alle haben gezeigt, dass sie einen Einsatz in Ahlen verdient haben. Vielleicht könnte man dem defensivschwachen Sidney Sam einen defensiv stärkeren Spieler vorziehen. Danny Fuchs wäre für mich eine gute Alternative. Ansonsten würde ich alles lassen, wie gehabt.

Sippel - Dick, Amedick, Rodnei, Bugera - Ilicevic, Schulz, Mandjeck, Fuchs - Nemec, Jendrisek

Cheers
Bahli

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Leonard Cohen (1934-2016)
Berti & Bahli an der Seitenlinie |#7
Aug 17, 2009 - 7:58 AM hours
Immer schön zu lesen, das stimmt. Macht Spaß.

Aber wenn der Thread jetzt nicht mehr Kolumnenthread heißt, sondern euch zweien gewidmet ist, darf ein fantastischer Schreiber wie Wormel sich hier auch verewigen? Habe das immer sehr gern gelesen...

Auch sonst, wenn jemand das Bedürfnis hatte, was längeres zu verfassen. Ich erinnere an Vinnies FCK-Text, in dem alle Namen zu finden waren - Klasse.

Hoffe es gibt bald wieder den ursprünglichen Kolumnenthread.

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Bellinghausen trieb den Ball auf der linken Seite nach vorne und flankte. McKenna missglückte der Abwehrschlag, der Ball prallte Simpson vor die Füße, der aus elf Metern ins linke untere Eck einschoss (70.).
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"Die Security filzt jedesmal meinen Jutebeutel, aber sie finden nur feinste Demeter-Qualität." __Verkehrtfunk
Berti & Bahli an der Seitenlinie |#8
Aug 21, 2009 - 3:58 PM hours
BERTI & BAHLI AN DER SEITENLINIE

Ausgabe 3: Aachen kommt – und geht ohne Punkte.

(Teil1)




Postkartenidylle

Bei uns am Kühlschrank hängt eine Postkarte auf der ein kluger Satz vermerkt ist: „Hinter jeder Ecke lauern ein paar Richtungen.“, steht da zu lesen. Und da ist was Wahres dran. Spielt der Konjunktiv doch gerade im Fußball eine ausgesprochen herausragende Rolle – wie ich an dieser Stelle bereits mehrfach angemerkt habe. Was wäre gewesen wenn der Schuss nicht an der Latte, sondern im Tor gelandet wäre? Hätte es diesen Platzverweis nicht gegeben, wäre das Spiel vermutlich ganz anders ausgegangen. Nur zwei Klassiker, wie sie nach dem Spieltag in immer neuen Variationen von jedem Fußballfan in die Diskussion geworfen werden. Wir nennen das dann gern Spielanalyse, oder Nachbetrachtung. Manchmal läuft es auch unter dem Punkt Auswertung. Aber am Ende bleibt nur eine Wahrheit: Die eingeschlagene Richtung gilt es fortzusetzen oder zu unterbrechen. Je nach Grad der Zielerreichung. Und manchmal, wenn sich ein Trend festzusetzen verspricht, dann spricht man von einer richtungweisenden Partie.


Reaktionen

Und da wären wir beim Thema. Gewinnen wir unser Heimspiel, dann sollte es möglich sein, uns für das erste Drittel der Vorrunde oben festzusetzen. Und das wäre doch schon mal ganz gut. Aber so einfach wie es scheint ist es eben nicht. Und das nicht nur, weil wir bei unseren eigenen Auftritten zwei sehr unterschiedliche Gesichter gezeigt haben. Vielmehr ist auch Aachen trotz scheinbar einfacher Ausgangslage schwer einzuschätzen. Allein der mäßige Auftakt beim KSC und die derbe Heimklatsche gegen den FC St. Pauli gestalten die Sachlage leider weit weniger eindeutig, als es auf den ersten Blick scheinen mag. Die Alemannia muss sich rehabilitieren. Und sie ist vermutlich in der Lage dazu. Immerhin gelten angeschlagene Gegner allgemein als gefährlich. Und was taugt im Fußball besser um sich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf zu ziehen, als ein Auswärtsspiel bei einem schweren Gegner, das auch in guter Form durchaus verloren gehen könnte? Folgerichtig fordert Seeberger auf der vereinseigenen Internetseite eine „Reaktion“. Wie auch immer die aussehen mag, wir werden uns auf unsere eigenen Stärken verlassen müssen. Es sei denn, die Spieler wollen ihren Trainer loswerden. Jetzt haben sie die Chance dazu. Und nach drei Spieltagen verbaut man sich keineswegs die sportliche Perspektive, bloß weil man erst einen Punkt auf dem Konto hat. Eine weitere Klatsche würde Herr Seeberger vermutlich sportlich aber nicht überleben.


Tragisch

Abseits des Rasens möchte ich mich aber auch noch zu einem ernsten Vorfall äußern. In dieser Woche hat sich eine traurige Geschichte in Aachen zugetragen. Ein Hamburger Fan stürzte sechs Meter in die Tiefe und zog sich dabei schwere Kopfverletzungen zu. Bis heute kann der Tod als Folge dieses Geschehens nicht ausgeschlossen werden. An dieser Stelle alles Gute und natürlich eine gute Besserung für ihn. Hoffentlich wird er ohne bleibende Schäden wieder gesund. Trotzdem möchte ich etwas vermutlich Kontroverses beitragen, was mir bisher irgendwie zu kurz gekommen ist. Wer genau gelesen hat, wird festgestellt haben, dass ich den in diesem Zusammenhang dauernd gebrauchten Begriff vom „tragischen Unfall“ vermieden habe. Tragisch ist die Geschichte sicher. Aber ist es auch ein Unfall? Ich denke nein. Wenn ein Mann, knapp vierzig Jahre alt, in offenbar angetrunkenem Zustand auf die Absperrung eines Oberranges klettert, kann wohl weniger von einem Unfall die Rede sein, als vielmehr von kurzfristig ausgesetztem Verstand. Ich habe eine ganze Weile recherchiert, um mir die baulichen Gegebenheiten zu verdeutlichen. Immerhin wurde schnell mitgeteilt, dass in dieser Hinsicht alles in Ordnung gewesen sei. Tatsächlich hätte man die Lösung auch anders gestalten können - und wie immer im Nachhinein, wohl auch müssen. Dieser tragische Vorfall zeigt uns allen erneut auf, dass die Kette eben tatsächlich nur so stark ist wie ihr schwächstes Glied. Und bei der Planung eines Ortes für Massenveranstaltungen muss man wohl davon ausgehen, dass es immer Teilnehmer geben wird, die sich durch überwindbare Barrieren nicht von fremd- oder eben selbstgefährdendem Tun abhalten lassen, nur weil es der gesunde Menschenverstand so vorgibt. Der Verstand des Menschen ist eben nicht immer gesund. Leider.


Heimsieg

Zum Abschluss will ich noch einmal auf den sportlichen Aspekt des kommenden Spiels eingehen und ein kurzes Wort an unsere werten Gäste richten. Natürlich können sich die Aachener gegen den FCK mit einem Auswärtssieg wieder aufrichten. Aber Freunde aus der anderen Kaiserstadt, dazu gehören immer zwei. Und diese Freude können wir euch nicht bereiten. Und wenn wir so spielen wie gegen Fürth, dann werden wir sie euch auch nicht bereiten. Und dann, natürlich nur dann, wollen eure Jungs am Ende vielleicht doch noch ihren Trainer loswerden?


Gruß Berti



Hey Du da, geh mal den Ball holen – und mach Platz jetzt, da kommt der Bahli!

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Bertikoks - Transfermarkt since 2003. Originalmitgliedsnummer 1686. Keine anonyme Kritik: FCK MGLD 2151

This contribution was last edited by Bertikoks on Aug 21, 2009 at 4:03 PM hours
Berti & Bahli an der Seitenlinie |#9
Aug 21, 2009 - 9:46 PM hours
BERTI & BAHLI AN DER SEITENLINIE

Ausgabe 3: Aachen kommt – und geht ohne Punkte.

(Teil 2)

Tja Berti, ein guter Start des FCK - drei Pflichtspiele, drei Siege. Aber wie geht es weiter? Wie so oft nach einem guten Start ist die Ungewissheit groß. Kann der FCK an die Leistungen der ersten Spiele anknüpfen? Bleibt er in der Erfolgsspur? Viele Fragen. Und keine davon kann heute beanwortet werden. Auch nicht am Sonntag. Das Spiel gegen die Alemannia ist nur eines von vielen. Danach geht es - egal wie das Ergebnis lautet - weiter im Konzert der 2. Liga. Und die Fragen bleiben. Oder stellen sich von neuem. Zu keiner Saisonphase ist also die berühmte Floskel "von Spiel zu Spiel denken" angebrachter als zu Saisonbeginn. Denken wir also von Spiel zu Spiel. Erst einmal.

Der Gegner: Jürgen Seeberger - der angezählte Boxer

Am Sonntag kommt Alemannia Aachen auf den Betzenberg. Aber was ist nur in Aachen los? Hat die Alemannia gleich zu Saisonbeginn ein Problem? Mit dem Trainer? Mit Jürgen Seeberger? Von außen schwer zu sagen. Spekulation jagt Spekulation. Die Mannschaft spielt gegen den Trainer. Meinen die einen. Alles Kokolores, die Mannschaft zeigt eine Reaktion. Meinen die anderen. Wer auch immer Recht hat. Eines ist klar. Ein Zweitliga-Trainer ist nach einer 0:5-Klatsche im heimischen Stadion angezählt wie ein Boxer. Nach einer weiteren Niederlage kann schnell das Handtuch in den Ring fliegen. Die Notbremse. Meines Erachtens gibt es nur zwei Folgerungen. Die Alemannia tut alles, um ihrem Trainer den Knock-out zu ersparen. Dann wird sich der FCK warm anziehen müssen. Oder sie lassen ihn in eine pfälzer Gerade laufen. Dann muss sich nicht nur Jürgen Seeberger warm anziehen. Dann wird es ungemütlich am Tivoli.

Der FCK: ungewohnte Kontinuität

Lassen wir erst einmal den kommenden Gegner mit seinen Problemen allein und kümmern uns um uns selbst. Der 1. FC Kaiserslautern steht zwar erst am Anfang der Saison, aber eine Sache ist unbedingt erwähnenswert. In den beiden ersten Spielen spielte jeweils die gleiche Elf von Anfang an. Und vieles deutet darauf hin, dass diese elf Spieler auch gegen Aachen beginnen werden. Wenn mich meine FCK-Erinnerung nicht völlig täuscht, dann gab es dies schon lange nicht mehr. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, in welches Jahr ich springen muss, um eine derartige Kontinuität bei FCK-Aufstellungen aus den Archiven hervorzuholen. Sieht man einmal vom Co-Kapitän Srdjan Lakic ab, dann hat Marco Kurz seine Stammformation bereits gefunden. Vom Start weg. Und es gibt keine Gründe, dies in absehbarer Zeit zu ändern.

Der FCK-Coach: Marco Kurz - der unterschätzte Pragmatiker

Ich hatte in der letzten Kolumne bereits darauf hingewiesen, dass FCK-Coach Marco Kurz der Fan-Gegenwind nach seiner Vorstellung als neuer FCK-Trainer stark ins Gesicht blies. Viele FCK-Fans wünschten sich einen Markentrainer à la Friedhelm Funkel oder Bruno Labbadia. Andere zumindest einen mit FCK-Stallgeruch wie Franco Foda oder Markus Schupp. Allein die Tatsache gegen den Vorstandsvorsitzenden verteidigt zu haben, genügte nicht dem Anforderungsprofil. Aber alle Kritiker sind erst einmal verstummt. Marco Kurz macht bisher einen guten Job. Nicht nur, was die Punkte angeht. Er tritt sympathisch und eloquent in Interviews auf. Er stellt den FCK offen und ehrlich in der Außenkommunikation dar. Und mit jedem Satz spürt man, was für ein Typ dieser Marco Kurz ist. Er lebt seine neue Aufgabe. Kurz ist ein akribischer Arbeiter. Ein auf das Ergebnis fixierter Pragmatiker. Vor Rundenbeginn stieß sein System mit der Dopel-Sechs auf einhellige Ablehnung. Mittlerweile haben es die meisten Fans akzeptiert. Man darf als FCK-Fan gespannt sein, ob sich die Ehe des FCK mit Marco Kurz zur reinen Zweckgemeinschaft entwickelt oder sich sogar als Liebesbeziehung entpuppt.

Das Heimspiel: Mit einem Sieg bleibt man oben dabei

Angeschlagener Gegner hin, angezählter Trainer her. Der FCK darf sich von den Problemen am Tivoli nicht blenden lassen. Das Spiel ist das nächste und somit das schwerste. Mit einem Sieg gegen Alemannia Aachen setzt sich der FCK erst einmal in der Spitzengruppe fest. Und eine Neun-Punkte-Duftmarke nach drei Spielen bringt Sicherheit und - was meines Erachtens ganz wichtig ist - Selbstvertrauen. Der 1. FC Kaiserslautern steht - wie der geschätzte Kollege Bertikoks richtig bemerkte - mal wieder an einer Ecke. Und hinter dieser Ecke lauern verschiedene Richtungen. Damit nach der Alemannia-Ecke weiterhin auf der Drei-Punkte-Richtung gewandert werden kann, muss der FCK am Sonntag wieder seine ureigenen Tugenden beherzigen - große Lauf- und Einsatzbereitschaft gepaart mit dem schnellen und gradlinigen Spiel über die schnellen Spieler auf den Außenbahnen. Wenn alle elf Spieler fit sind, wird der Trainer keine Änderungen vornehmen müssen. Ich gehe daher am Sonntag von der folgenden Aufstellung aus:

Sippel - Dick, Amedick, Rodnei, Bugera - Ilicevic, Schulz, Mandjeck, Sam - Jendrisek, Nemec

Cheers
Bahli

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Leonard Cohen (1934-2016)
Berti & Bahli an der Seitenlinie |#10
Aug 28, 2009 - 2:03 PM hours
BERTI & BAHLI AN DER SEITENLINIE

Ausgabe 4: Paderborn ist wieder da – und auch der FCK.

(Teil1)


Eigentlich alles in Ordnung

Natürlich, wir hätten beinahe gegen Aachen gewonnen. Allerdings ist das fast Nebensache. Ich bin zufrieden mit der Mannschaft und ihren bisherigen Auftritten. Wie sollte es auch anders sein? Drei Ligaspiele, ein Pokalspiel, drei Siege und ein äußerst unglückliches Unentschieden. Eine Mannschaft die nicht aufgibt und alles tut, um ein Spiel herumzureißen. Allen die jetzt gern dazwischen fahren möchten mit dem Argument, die Gegner seien eben schwach gewesen, denen sei doch entgegengesetzt, dass dies auch immer eine Frage ist, die man von zwei Seiten aus betrachten kann. Denn der Gegner ist bekanntlich nur so stark, wie man es selber zulässt. Da in dieser Hinsicht alles mehr oder weniger in Ordnung ist und Kollege Bahli vermutlich ohnehin auf sportliche Fragen gewohnt detailliert und sachkundig eingehen wird, erlaube ich mir mal wieder einen Blick über den eigenen Tellerrand. Anlass dazu gibt es dieser Tage genug.


Frage und neue Antworten

Was mich eigentlich nie beschäftigt hat, ist die Frage nach der Moral im Profifußball. Hier galt schließlich immer der Grundsatz, dass man zunächst ans Fressen denken sollte, um es in Anlehnung an Brechts berühmten Ausspruch in der Dreigroschenoper zu formulieren. Und nun kommt Union Berlin daher und schmeißt einen Topf voller Gold in den Müll, weil Zweifel an der Redlichkeit des Sponsors bestehen. Zweifel. Nicht mehr. Natürlich wird der ein oder andere als notorischer Besserwisser etwas von Prinzipien faseln wollen, die es unter ethischen Gesichtspunkten einzuhalten gelte. Aber mal ehrlich: Ethische Gesichtspunkte? Das kann nicht wirklich ernst gemeint sein. Stellen wir uns mal die Frage, was wir mit Stefan Kuntz zumindest im Geiste alles veranstalten würden, wenn der, obwohl wir sicher wesentlich besser aufgestellt sind als Union Berlin, wenn der also einen solchen Batzen Geld aus der Hand gäbe. Weil ein Verdacht bestünde. Mir bleibt eigentlich nur eins zu sagen in Richtung Union: Respekt. Ihr habt die Messlatte für die Ethik im Profifußball höher gelegt. Hoffentlich rächt sich das nicht für euch. Das habt ihr nicht verdient.


Überraschende Personalentscheidungen

Das zweite Ding in dieser Woche liefert unser alter – ja verzeiht mir ich bin geneigt zu sagen Freund – der FC Bayern München. Arjen Robben kommt von Real Madrid. Und so wie es aussieht bleibt Ribéry. Das nenne ich eine echte Flügelzange. Und der Mut der Bayern zur Investition ist gut für uns alle. Nur mit solchen Stars wird die Bundesliga international auch mehr wert. Was am Ende höhere Erlöse in der Vermarktung bedeutet, die wiederum allen Vereinen höhere Einnahmen ermöglichen. So weit es mich betrifft wünsche ich mir mehr davon. Johnny Heitinga zu Wolfsburg? Hleb dauerhaft zu Stuttgart? Van der Vaart zurück in die Bundesliga? Her damit Jungs. Jeder Star ist hier willkommen. Haben wir doch international von der einst besten Liga der Welt am Ende der neunzehnhundertsiebziger Jahre bis heute nach und nach den Anschluss verloren. Und wenn der FC Bayern noch zwei oder drei Spieler dieses Kalibers nachlegt, dann wollen Fußballer wie Ribéry auch nicht mehr wechseln. Im Gegenteil. Denn dann sind sie bereits in eine der besten Mannschaften der Welt. Gut so.

In dieser Woche ist wohl noch eine andere Personalentscheidung gefallen. Der Bundestrainer liebt Robert Enke und gibt Tim Wiese keine Chance. Böse Zungen sprechen schon davon, dass sich Gel und Fönfrisur einfach nicht kombinieren lassen. Aber lieber Joachim Löw: In der Nationalelf geht es auch nach Leistung. Und Tim Wiese gehört mit zum Besten was die Liga zu bieten hat. International ist seine Erfahrung deutlich größer als die seines (ehemaligen) Konkurrenten. Also hat er eine echte Chance verdient.


Never change a winning team.

Nach all diesen Höhen zum Schluss wieder zurück in die Niederungen der zweiten Liga. Paderborn ist wieder da. Und wir sind es auch. Damit wir dranbleiben, auch nach dem Spieltag Nummer vier, sollten wir in Paderborn gewinnen. Und da wir im letzten Spiel nicht gewonnen haben, könnten wir doch die eine oder andere kleine Änderung in der Startformation vornehmen. Ich stelle mir vor allem zwei Fragen: Können Bilek oder Damjanovic vielleicht auch einen guten rechten Verteidiger abgeben? Und könnte man nicht mal den langsameren Nemec gegen Paljic tauschen in der Startformation? Wenn es nicht funktioniert kann man ja immer noch wechseln. Was meinst Du Bahli?

Gruß Berti


Hey Du da, geh mal den Ball holen – und mach Platz jetzt, da kommt der Bahli!

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Bertikoks - Transfermarkt since 2003. Originalmitgliedsnummer 1686. Keine anonyme Kritik: FCK MGLD 2151

This contribution was last edited by Bertikoks on Aug 28, 2009 at 2:07 PM hours
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