Stadionknigge, oder: was ist los mit uns?

http://m.bild.de/sport/fussball/hooligan/hooligan-muss-ins-gefaengnis-42441602,variante=M.bildMobile.html

Schalker Pyromane muss in den Bau.

Und ich dachte es hieß immer: "Pyrotechnik ist kein Verbrechen"

Richtig so!

GEIL !!!

Man sollte einen eigenen Knast für diese Vollpfosten bauen und dann deutschlandweit einsammeln gehen.

Ich will euch ja nicht die Euphorie nehmen, aber hier wurde ein mehrfacher Straftäter zu einer Haftstrafe verurteilt. Wohlgemerkt brauchte unsere Justiz 3 Jahre für das Urteil... Ich finde daran jetzt nichts besonderes.

Daher wird es wohl auch weiterhin nur Knast für Straftäter geben, aber nicht für "normale" Bengalo-Zündeler. Es sei denn diese traten in der Vergangenheit mehrfach strafrechtlich in Erscheinung und bei der Pyroaktion kam es zu Körperverletzungen. Dann kann es ihnen ergehen, wie es jedem x-beliebigen Straftäter auch ergehen kann...

So lese ich das zumindest aus dem Bericht.

und ich lese:

Durch die dabei ausgetretenen toxischen Rauchgase erlitten acht unbeteiligte Stadionbesucher, unter anderem ein zwölf Jahre altes Kind, „zum Teil erhebliche Rauchgasvergiftungen”

soviel zum Thema, wie ungefährlich und toll doch Bengalos sind.

Der Typ ist lediglich wegen seiner Vorstrafen eingefahren.Was ist daran geil???

Nein, der Typ ist wegen der Pyros eingefahren!

Der Umstand, dass er Vorstrafen hatte, hat dazu geführt, dass die Freiheitsstrafe tatsächlich vollstreckt und nicht zur Bewährung ausgesetzt wurde. Grundlage der Verurteilung ist ausschließlich die Körperverletzung mittels Pyrotechnik.

Gruß aus der Pfalz

Finde ich richtig und sollte konsequent durchgeführt werden.
Da können die Hansel sich aufregen wie sie wollen.

Also wäre er ohne die Vorstrafen und trotz Pyro nicht eingefahren.Du verstehst meinen Einwand?

Ich verstehe den Einwand durchaus. Aber diesem liegt ein vielverbreitetes fehlerhaftes Verständnis von einer Bewährungsstrafe zu Grunde.

Für die früheren Strafen wurde die frühere Strafe verhängt (und möglicherweise vollstreckt, möglicherweise zur Bewährung ausgesetzt). Grundlage der jetzigen Strafe ist die jetzige Straftat. Das Strafmaß hängt von dieser und den Gesamtumständen ab.

Die Vollstreckung kann bei Freiheitsstrafen bis zu 2 Jahren zur Bewährung ausgesetzt werden, wenn eine ZUKUNFTSPROGNOSE ergibt, dass der Straftäter zukünftig keine Straftaten mehr begehen wird:

§ 56 Abs. 1 S.1 StGB:
Bei der Verurteilung zu Freiheitsstrafe von nicht mehr als einem Jahr setzt das Gericht die Vollstreckung der Strafe zur Bewährung aus, wenn zu erwarten ist, daß der Verurteilte sich schon die Verurteilung zur Warnung dienen lassen und künftig auch ohne die Einwirkung des Strafvollzugs keine Straftaten mehr begehen wird.

Die Frage, ob eine (einschlägige) Vorstrafe vorliegt, ist lediglich ein Kriterium bei dieser Prognose:

§ 56 Abs. 1 S. 2 StGB:
Dabei sind namentlich die Persönlichkeit des Verurteilten, sein Vorleben, die Umstände seiner Tat, sein Verhalten nach der Tat, seine Lebensverhältnisse und die Wirkungen zu berücksichtigen, die von der Aussetzung für ihn zu erwarten sind.

Wäre dieser Pyromane bislang völlig unbescholten gewesen, hätte aber beispielsweise in der Hauptverhandlung leidenschaftlich für Pyro in Stadien plädiert und immer wieder darauf hingewiesen, er werde sich an kein Verbot halten und von seinem "naturgegebenen Fan-Recht auf Pyrotechnik" Gebrauch machen etc., so wäre er auch ohne Vorstrafen nicht in den Genuß einer Bewährung gekommen.

Deshalb gilt: Er ist für diese Tat eingefahren, nicht wegen der Vorstrafen.

Gruß aus der Pfalz